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Irreality of a Work of Music in Phenomenological Aesthetics
Irreality of a Work of Music in Phenomenological Aesthetics

Author(s): Martina Stratilková
Contributor(s): Jaroslav Peprník (Translator)
Subject(s): Music, Aesthetics, Phenomenology, Sociology of Art
Published by: Univerzita Palackého v Olomouci
Keywords: Ideal object; intentional object; ontic status of a musical work of art; perception of music; immanent perception;

Summary/Abstract: Die Nicht-Existenz eines musikalischen Werkes in Form eines realen Gegenstandes basiert auf traditionellen ästhetischen Überlegungen, welche die Welt der Töne als etwas Entmaterialisiertes ansehen. Das hängt insbesondere damit zusammen, dass die in der Musik hervorgebrachten Töne, im Gegensatz zu anderen Sachen, nicht primär in ihrer räumlichen Lokalisierung zu erfassen sind, sondern dass sie als etwas, was sich in dem uns umgebenden Raum befindet, wahrzunehmen sind. Die Irrealität des musikalischen Werkes wird allerdings von der phänomenologischen Ästhetik fast mit derselben Gültigkeit für alle Arten der Kunst erklärt und stützt sich auf die Beziehung eines permanenten Wesens des Werkes zu seinen verschiedenen Vergegenwärtigungen in der Situation der Rezeption, resp. auf einen besonderen, dem Werk immanenten Charakter seiner Botschaft. Im Gegensatz zu Husserl, welcher die Musik für einen idealen, unter verschiedenen Umständen identisch erscheinenden, Gegenstand hielt, betonten Conrad und Ingarden, bei denen eine Meinungskontinuität zu verfolgen ist, eine fehlende endgültige Bestimmtheit des musikalischen Werkes, welcher erst Ingarden eine grundsätzliche Rolle für die Bestimmung der historischen Identität des Werkes und seiner Offenheit für Veränderungen im Bereich der Rezeption zuerkannte. Deren Standpunkt konzentriert sich auf das Verhältnis des Werkes zu einem ästhetischen Objekt, wobei Schütz die Problematik des Charakters des musikalischen ästhetischen Gegenstandes außer Acht lässt und sich mit seinem Inhalt und mit dem spezifischen Charakter des musikalischen Werkes als eines idealen Gegenstandes unter idealer Gegenständlichkeit als solchen auseinandersetzt. Conrad und Sartre stellen sich die Frage nach dem spezifischen Charakter der Rezeption des musikalischen Werkes: Conrads Betonung der Suche nach einem festen Standpunkt für die Wahrnehmung des Werkes und Sartres Auffassung des Kunstwerkes als eines Gegenstandes der Imagination bieten die Idee, dass das Wahrnehmen des Kunstwerkes in einem Modus des immanenten, an den eigentlichen Akt der Werkbeziehung orientierten Wahrnehmens, vor sich geht. Nur für Ingarden ist das musikalische Werk nicht ein idealer Gegenstand, sondern er sieht darin einen rein intentionalen Gegenstand, wobei er den Aspekt der Genesis des Gegenstandes (Datierbarkeit seines Entstehens) und nicht den Charakter der Sinnkonstitution, die er im Unterschied zu dem idealen Gegenstand nicht einbezogen hat, berücksichtigt.

  • Issue Year: 11/2010
  • Issue No: 1
  • Page Range: 79-86
  • Page Count: 8
  • Language: English
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